Unter Corona-Bedingungen unterrichtet eine Lehrerin in einer Grundschule (Foto: dpa Bildfunk, picture alliance/dpa | Oliver Dietze)

Neue Corona-Variante macht Sorgen

Landeselternbeirat BW: Schulen sind nicht auf Corona-Herbst und neue Variante vorbereitet

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Arne Wiechern

Bund und Länder beraten, wie sich die Politik auf eine neue Corona-Welle vorbereiten soll - auch in den Schulen. Der Landeselternbeirat Baden-Württemberg übt schon massive Kritik.

Die neue Corona-Variante BA.5 breitet sich bereits jetzt im südwestlichen Europa massiv aus, und auch in Deutschland nehmen die Fallzahlen zu. Es ist also zumindest möglich, dass in den kommenden Monaten eine weitere Corona-Welle in Deutschland folgen könnte.

"Fakt ist, dass Präventiv-Maßnahmen eigentlich gar nicht getroffen wurden," sagt der Vorsitzende des Landeselternbeirates Baden-Württemberg, Michael Mittelstaedt, im SWR auf die Frage, inwieweit die Schulen auf eine solche Entwicklung vorbereitet wären.

"Die gleichen Probleme wie vor ein oder zwei Jahren."

Mittelstaedt ist überzeugt, dass das Treffen von Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) mit den Ministerpräsidenten und Ministerpräsidentinnen keine wesentlichen Fortschritte hinsichtlich der Vorbereitungen auf eine weitere Corona-Welle bringen werde. "Ich fürchte fast, wenn man jetzt nach einem Dreivierteljahr die Schutzmaßnahmen noch einmal hochfahren würde, dass man dann ganz erstaunt feststellt, dass man die gleichen Probleme hat wie vor ein oder zwei Jahren."

Noch keine Verpflichtung für Lüftungsanlagen

Ernüchtert zeigt sich Mittelstaedt auch beim Thema Schul-Neubauten und -Renovierungen - auch dort gebe es noch immer keine Corona-Strategie: "Man hätte zumindest bei Schul-Renovierungen in Angriff nehmen können, dass man Lüftungsanlagen verpflichtend vorschreibt, bei denen die Möglichkeit besteht, Filter einzubauen."

Abgesehen vom Schutz durch Luftfilter stellt sich Mittelstaedt auch die Frage, inwieweit bei einer möglichen neuen Corona-Welle Impfstoffe helfen werden. "Da wissen wir noch gar nicht, was wir wann haben werden und ob der jeweilige Impfstoff zum bestimmten Zeitpunkt sinnvoll ist."

Gesundheitspolitiker Dahmen: Forderung nach Vorsorgemaßnahmen

Zumindest in der Frage der Impfstoffe hat der gesundheitspolitische Sprecher der Grünen-Bundestagsfraktion, Janosch Dahmen, Hoffnung. Entsprechende Impfstoffe seien vorbestellt, sagte er im SWR.

Darüber hinaus müsse es allerdings weitere Vorsorgemaßnahmen geben: "Es ist so, dass die geltenden Regeln im Infektionsschutz-Gesetz nur bis zum 23. September die Einführung einer Maskenpflicht zulassen. Das sollten wir über den September hinaus für den Herbst sicherstellen," so Dahmen im SWR.

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