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Michael Mittelstaedt

Oberster Elternvertreter im Land geht nach nur einer Amtszeit

Nach nur einer Amtszeit hat Michael Mittelstaedt genug. Der Physiker steht nicht mehr als Vorsitzender des Landeselternbeirats zur Verfügung. Er konzentriert sich stattdessen auf den von ihm maßgeblich mitbeförderten Landesbildungsrat.

Michael Mittelstaedt
Abschied: Nach einer Amtszeit verabschiedet sich Michael Mittelstaedt vom Vorsitz Landeselternbeirats Baden-Württemberg. Foto: Marijan Murat picture alliance/dpa

„Gute Bildung kann nur funktionieren, wenn Eltern und Schule an einem Strang ziehen“, sagt Kultusministerin Theresia Schopper (Grüne) und fordert zur Teilnahme an den in dieser Woche beginnenden Wahlen zum Landeselternbeirat (LEB) auf. Michael Mittelstaedt, bisher Vorsitzender der gesetzlich verankerten Interessensvertretung, steht allerdings nicht mehr zur Verfügung.

Nach nur einer Amtszeit nimmt der Physiker und Vater von drei Kindern den Hut. Mittelstaedt will sich stattdessen in dem von ihm maßgeblich mitbeförderten Landesbildungsrat engagieren. Er kündigt einen „breitangelegten“ Bürger-und-Bürgerinnen-Rat rechtzeitig vor der nächsten Landtagswahl an, um auf Basis seiner Beratungen „zentrale Forderungen der Eltern“ zu formulieren.

Mit Vorschlag zu Vetorecht gescheitert

Der LEB war schon oft in schweren Wassern. Nach- und Neubesetzungen sind keine Seltenheit, weil die Vertreter unterschiedlicher Schularten in vielen Fragen auch unterschiedlicher Meinung sind. Hinzu kommen Konflikte mit der Landesregierung. Mittelstaedt hat gerade ein Vetorecht „in grundlegenden Fragen“ gefordert, eine Idee, der Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) umgehend eine Absage erteilte.

Die heutige CDU-Landtagsabgeordnete Christiane Staab ist 2009 sogar während ihrer laufenden LEB-Amtszeit zurückgetreten, weil ihr „bei der CDU jegliche Vision fehlt, wie Schule besser werden könnte“. Seit Einführung der Gemeinschaftsschulen 2012 drehen sich viele Debatten darum. Mittelstaedt wirft Befürworter vor, nicht mit korrekten Zahlen fürs gemeinsamen Lernen nach der vierten Klasse zu werben.

Den vom neuen Landesbildungsrat zufällig mitausgewählten Bürgern und Bürgerinnen könnten Fragen zur Struktur der Ganztagsschule vorgelegt werden, oder zum traditionell späten Sommerferienbeginn. Oder die von Grün-Schwarz beschlossene bessere Versorgung von Brennpunktschulen. Die sei, so der Noch-LEB-Vorsitzende, möglicherweise „eine Horrorvision“ für Eltern anderer Schulen, wenn die deshalb weniger Lehrkräfte zugewiesen bekämen.

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