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Der LEB auf der didacta 2025

Der LEB auf der didacta – Europas größter Bildungsmesse

Die didacta ist Europas größte Bildungsmesse und findet 2025 wieder »vor unserer Haustür« auf der Messe Stuttgart statt.

Vom 11.–15. Februar 2025 gibt es ein prall gefülltes Angebot rund um alle Bereiche von frühkindlicher Bildung bis hin zu Erwachsenenbildung. Der schulische Bereich – also »unserer« – ist traditionell der am breitesten aufgestellte.

Als Landeselternbeirat werden wir drei Tage, von Donerstag bis Samstag, 13.–15. Februar, selbst vor Ort sein. Man trifft uns auf zahlreichen Podien und Vorträgen (siehe die Bilder mit unseren Beteiligungen) und am Freitag zusätzlich noch mit einem kleinen Stand in der Sonderschau des Ganztagsbetreuungskongresses.

  • Donnerstag, 13. Februar 2025
    15:45 – 17:00 Uhr
    Qualität im Ganztag – warum es nur gemeinsam gelingen kann
    Podiumsdiskussion der Kooperationsgemeinschaft Ganztag
    ICS, Raum C6.1
     
  • Freitag, 14. Februar 2025
    ganztägig
    Der LEB auf der Sonderschaufläche »Ganztagsbetreuungskongress«
    Hier kann man den LEB treffen, ins Gespräch kommen und seine Wünsche an den guten Ganztag formulieren.
    Halle 7, Sonderschaufläche B81
     
  • Samstag, 15. Februar 2025
    10:00 – 11:00 Uhr
    G9 – Chancen und Perspektiven
    Podiumsdiskussion des Kultusministeriums
    Halle 7, Landesstand B10
     
  • Samstag, 15. Februar 2025
    10:00 – 12:00 Uhr
    Ein Schultag aus Sicht der Lehrer*innen, Schüler*innen und Eltern
    verschiedene Kurzvorträge, unter anderem vom LEB
    veranstaltet vom Fachverband Gebäude-Klima, BLV und Heinz-Trox-Stiftung
    Halle 1, Stand C86

  • Samstag, 15. Februar 2025
    12:10 – 13:10 Uhr
    Demokratie in der Schule (er)leben
    Podiumsdiskussion von LEB und LSBR
    Halle 7, Landesstand B10

Wir freuen uns auf gute Gespräche und interessante Neuigkeiten!

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PS: Wir fragen uns, welch bahnbrechende Neuigkeiten im Bildungsbereich Parteien unabhängig von der Couleur anzubieten haben, was Ihnen eine Teilnahme an einer Bildungsmesse für sinnvoll erscheinen lässt und die Messe dazu veranlasst, Parteienstände zuzulassen.

Wenn Politik sich mit Bildung befasst, kommt selten etwas wirklich Gutes dabei heraus, wie wir gerade im Rahmen der Schulgesetzänderung gesehen haben.

Wir vertrauen darauf, dass das Messepublikum selbst entscheidet, an welchen Stand es geht, um sich über Fortschrittliches zu informieren.

 

Orientierung bei der Schulartwahl – Webinar am 12. Februar 2025

Liebe Eltern der vierten Klassen in Baden-Württemberg,250116 Navi4 6

für Ihre Kinder steht der nächste Schritt bevor:
Sie entscheiden sich für die weiterführende Schule.

Das Schulgesetz wurde vergangenen Mittwoch geändert. Für Sie und Ihre Kinder gilt nun erstmals das „neue Übergangsverfahren“.

Nun heißt es für Sie: Alles ist neu, alles ist ungewohnt – und sicherlich haben Sie viele Fragen.
Wir wollen Sie dabei unterstützen und laden Sie zu einem Webinar ein:

12. Februar 2025, 19:30 Uhr

  • Erfahren Sie, wie die Schullandschaft 2025 aussieht.
  • Lernen Sie die möglichen Bildungswege ab Klasse 5 kennen.
  • Erkennen Sie, was anders ist als zu Ihrer Schulzeit.
  • Wählen Sie im Rahmen des Möglichen die beste Schulart für Ihr Kind.

Wir freuen uns auf rege Teilnahme – sagen Sie es gerne auch weiter!

Registrierung zum Webinar

Die neue Grundschulempfehlung darf (noch) nicht eingeführt werden

241231 Rückblick 5Schule braucht Zeit.

Das ist manchmal frustrierend, wenn Veränderungen nicht schnell genug implementiert und wirksam werden können. Aber die Alternative dazu ist, dass unsere Kinder zu Versuchskaninchen werden.

Die Politik, die dem Bildungsbetrieb durch ihren späten Koalitionskompromiss eine unglaubliche Eile aufgebürdet hat, ist allein verantwortlich für handwerkliche Fehler, die bei Druck eben passieren.
Der Kompass-4-Skandal ist so ein Fehler. Und er hat gravierende Auswirkungen. Nicht nur auf die diesjährigen Viertklass-Kinder, sondern auch auf das Vertrauen in das System als ganzes.

Der LEB hat sich seit über einem Jahr für begleitende Maßnahmen bei der Wiedereinführung von G9 stark gemacht. Wir haben dabei auch die Grundschulempfehlung in den Blick genommen und stets für mehr und bessere Information und Aufklärung plädiert. Am Ende wünschten wir uns, dass final der Elternwille zwar ausschlaggebend sein müsse – so wie er das in allen anderen Lebensbereichen des Kindes auch ist; aber denjenigen Eltern, die vermeintlich das beste für ihr Kind wollen und es unter Umständen mit der falschen Schulartwahl überfordern, wollten wir flankierende Beratung an die Hand geben.

Was die Politik dann entworfen hat, war eine neue Verbindlichkeit, die das Gymnasium durch die allein dort geltende Verbindlichkeit noch zusätzlich überhöht und dadurch kontraproduktiv wirkt. Auch darauf haben wir nach der Entscheidung von Bebenhausen hingewiesen.

Nun ist das Kind in den Brunnen gefallen. Der frisch eingeführte Kompass 4 ist sogar von der Kultusministerin kritisiert worden, der Potenzialtest wird von genau den gleichen Verantwortlichen erstellt und wird vermutlich ebenso überzogen sein und 97.000 Schülerinnen und Schüler der aktuellen vierten Klassen sind einem unausgereiften, auf den letzten Drücker finalisierten Übergangsverfahren ausgeliefert. Zumal sämtliche zentralen Vergleiche eigentlich unmöglich sind, da seit 2004 ein verbindlicher Bildungsplan für die letzten beiden grundschulejahre lediglich vorschreibt, was am Ende der vierten Klasse gelernt worden sein muss. Was an einem beliebigen Stichtag im November alle Kinder können sollen, ist darin nicht festgelegt.

Wenn das Schulgesetz im Januar 2025 in die zweite Lesung kommt, muss daher dringend (mindestens!) für das aktuelle Schuljahr das bisherige Übergangsverfahren gelten:
  • keine Verbindlichkeit
  • kein Kompass 4
  • kein Potenzialtest

Für ein nachhaltig glaubwürdiges System. Aber vor allem:
Für unsere Kinder.

(Aktuelle Presseberichte rund um Kompass 4 finden sich stets in unserer Kategorie »Presse«.)

 

Ein bisschen mehr als ein Jahr 20. LEB

Ins kalte Wasser geschmissen, erlebten wir recht schnell ein – für bildungspolitische Verhältnisse – wahres Feuerwerk

Das erste komplette Schuljahr des 20. Landeselternbeirats geht zu Ende. Ein Schuljahr, von dem zu Beginn noch niemand geahnt hat, welche großen bildungspolitischen Brüche es bringen würde.

ein jahr landeselternbeirat baden wuerttembergNicht wenige dachten vor einem Jahr, das angekündigte Bürgerforum zur Frage „G8 oder G9“ sei eine Nebelkerze aus der Villa Reitzenstein, um dem Volksantrag „G9 jetzt! BW“ den Wind aus den Segeln zu nehmen. Nicht wenige wussten zu Schuljahresbeginn nicht, ob ebendieser Volksantrag erfolgreich sein würde. Nicht wenige hatten Bedenken, der Bürgerforums-Prozess könnte gelenkt sein.

Sie alle hatten Unrecht.

Hochgeschwindigkeitsänderungen

In wenigen Wochen und Monaten hat das baden-württembergische Schulsystem im zu Ende gehenden Schuljahr mehr Bewegung hingelegt als in allen Jahren seit 2012 zusammen. Und das, obwohl im Koalitionsvertrag der aktuellen Regierung explizit drinstand, das Schulsystem im Großen und Ganzen nicht anzutasten. Verbriefter Stillstand sozusagen.

Als Landeselternbeirat hätten wir uns natürlich ein bisschen mehr gewünscht. Bereits kurz nach Veröffentlichung des Bürgergutachtens im Dezember hatten wir noch vor Weihnachten neun Impulse veröffentlicht. Sie drehten sich nicht nur um die Art der G9-Wiedereinführung, sondern auch darum, was flankierend getan werden müsste. Wir hätten uns eine stärkere Profilierung in den Schularten neben dem Gymnasium gewünscht, zum Beispiel durch eine explizite Empfehlung der Gemeinschaftsschule (gibt es auch weiterhin nicht), zum Beispiel durch weniger G-Niveau auf Realschulen (es wird stattdessen nun mehr geben). Wir hätten uns gewünscht, dass man sich bei der Grundschulempfehlung ehrlich macht und auch mal anspricht, ob es sinnvoll ist, die Lehrkräfte in den Grundschulen circa 50% Gymnasialempfehlungen aussprechen zu lassen, wo im Schulgesetz immer noch steht, dass die Schulart Gymnasium „Schülern mit entsprechenden [...] Bildungsabsichten“ eine Bildung vermitteln soll, „die zur Studierfähigkeit führt“. Es ist nämlich durchaus zu hinterfragen, ob nicht auch der nahezu inflationäre Anstieg der Gymnasialempfehlungen zur zumindest wahrgenommenen bzw. gefühlten Abwertung der anderen Schularten geführt hat.

 

Das natürliche Recht der Eltern, die Erziehung und Bildung ihrer Kinder mitzubestimmen, muss bei der Gestaltung des Erziehungs- und Schulwesens berücksichtigt werden.

 

Fokus der Grundschulempfehlung

Als Interessenvertretung der Eltern ist es unsere natürliche Pflicht, Elternrechte zu verteidigen. Das heißt nicht, dass wir nicht auch kritisch die eigene Klientel beobachten und Fehlentwicklungen ansprechen. Ja: Es gibt Eltern, die im Bestreben, das Beste für ihr Kind zu wollen, dieses zur 5. Klasse an einem Gymnasium anmelden, obwohl es dort überfordert wird. Diese Eltern tun ihrem Kind keinen Gefallen, denn Misserfolgserlebnisse in Klasse 5 oder 6 werden die gesamte weitere Schulzeit wie eine Versagens-Bürde auf den Kindern lasten. Unser Schulsystem – dafür ist Baden-Württemberg bekannt – bietet genügend Durchlässigkeit, um auch ohne den Besuch eines Gymnasiums ab Klasse 5 die Hochschulreife zu erlangen, wenn es denn überhaupt eine sein muss.

Wogegen wir uns als Landeselternbeirat aber vehement stemmen, ist die Verengung der politischen Diskussion rund um die Grundschulempfehlung auf ebendiese falschen Elternentscheidungen. Gefälligkeitsempfehlungen oder einfach Fehleinschätzung wohlwollender Grundschullehrkräfte sind genauso problematisch, fanden allerdings keinerlei Widerhall in den Äußerungen derer, die sich für die Wiedereinführung der verbindlichen Grundschulempfehlung feiern lassen wollten.

So können wir im Zusammenhang mit den Elternrechten zum Ende unseres ersten Jahres im Amt als 20. Landeselternbeirat zumindest mit ein wenig Konsternierung bilanzieren:
Elternrechte? Schnee von gestern.

 

Bei der Erfüllung ihres Auftrags hat die Schule das verfassungsmäßige Recht der Eltern, die Erziehung und Bildung ihrer Kinder mitzubestimmen, zu achten [...].

 

Die aktuelle Regierungskoalition hat es geschafft, binnen 12 Monaten in zwei für Eltern von Grundschulkindern essentiellen Bereichen Elternmitwirkung stark zu beschneiden: Zunächst durch die Änderung des § 4a Schulgesetz (Entscheidung der Umwandlung einer Grundschule in eine Ganztagsschule nicht mehr in der Schulkonferenz) und nun bei der kommenden Grundschulempfehlung (bei der ultimativ ein Test allein ausschlaggebend sein wird).

Das ist dann schon auch irgendwie bemerkenswert. Die gleiche Regierungspartei, die seit Übernahme der Regierungsgeschäfte mit Volksantrag und Bürgerforum mehr Mitbestimmungsrechte für Bürgerinnen und Bürger in der Politik einführte, trägt nun die eklatante Beschränkung von Mitbestimmungsrechten der Eltern in der Schule mit. In beiden Fällen wäre es so einfach, durch Aufklärung und Information mehr zu erreichen als durch Zwang.

Es wird also spannend bleiben für den 20. LEB.
Für unsere Kinder.


 

100% Politik-Schauspiel – Bildungsallianz gescheitert

Gruppenbild der Sitzung des Landeselternbeirats Baden-Württemberg mit Kultusministerin Theresa Schopper und LEB-Vorsitzendem Sebastian Kölsch am 24. April 2024 im Kultusministerium in Stuttgart.

Seit vielen Jahren ist es gang und gäbe, dass bei dem Gespräch zur Erläuterung der Grundschulempfehlung nicht nur die Lehrkraft und die Eltern beratschlagen, sondern diejenigen, die es betrifft, auch dabei sind: die Kinder.

Die Politik ist noch nicht soweit. Sie traf sich zu einer Fortsetzung der Gespräche über eine mögliche Bildungsallianz. Eingeladen waren hier die Betroffenen natürlich nicht.

Die Ankündigung der Gespräche zur Bildungsallianz hatten wir sehr erfreut vernommen, die Verschiebung der zweiten Gesprächsrunde um mehrere Wochen hätte uns dann aber schon stutzig machen müssen.

Die Location Bebenhausen wirkt wie eine Trutzburg, schwer einnehmbar, etwas angestaubt, knarzende Dielenböden – kurz: zwischen den Altaren Muff von 1000 Jahren. Ein Ort wie gemacht für zukunftsorientierte Bildungspolitik...

Kaum hatten sich alle eingefunden, fiel dem Vernehmen nach irgendwo eine Kaffeetasse um, und der Vorhang fiel. Wortreich wurde von der Opposition das Ende der Bildungsallianz beklagt, danach ebenso wortreich von der Koalition erklärt, dass man schon halt auch Vorschläge mitbringen müsse und überhaupt: Jetzt sei auch mal wieder gut mit so Allianzen, jetzt werde wieder regiert und opponiert. Basta.

Wer nicht zu Wort kam: Schulleitungen, Lehrkräfte, Schüler oder Eltern. Was nicht zu Wort kam: die Notwendigkeit, dass Schulen Ruhe brauchen und nicht wie das Kaninchen vor der Wahltagsschlange sitzen sollten, weil sie befürchten müssen, dass wieder einmal alles umgeschmissen wird. Was wieder einmal im Fokus stand: Strukturdebatten statt Qualitätsoffensiven, Politik-Klein-Klein statt Zukunftsbildung oder Bildungszukunft, Koalitionskonstrukt statt Allianzansatz.

Was genau im Bildungsreform-Paket enthalten ist, haben wir im Artikel »Erziehungspartnerschaft – was war das nochmal?« in der Schule im Blickpunkt 5/2024 zusammengefasst.

Ganz besonders weisen wir mit allem Nachdruck darauf hin, dass eine Beschneidung der elterlichen Kompetenz im Zusammenhang mit der Entscheidung über die weiterführende Schulart ein Rückschritt ist. Wir möchten intensive Gespräche führen, um auszuloten, warum hier wieder einmal die Erziehungpartnerschaft zu Ungunsten der Eltern verschoben wird.

Hierzu gibt es auch den ein oder anderen Bericht aus der presse in unserer Presse-Übersicht.